Rosa Höller-Radtke und Ulla Schmidt über Inklusion – Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung

Die Teilhabe an allen Bereichen der Gesellschaft zu gewährleisten, ist seit jeher ein zentrales Anliegen des „Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung“. Auch in diesem Jahr zielt der von den Vereinten Nationen seit 1992 begangene Tag darauf ab, die Rechte von Menschen mit Behinderung zu stärken und dieses Anliegen präsent zu halten. Dabei darf der Blick auf die Herausforderungen, aber auch die Chancen der Zukunft nicht vernachlässigt werden. Eines der diesjährigen Top-Themen im UN-Hauptquartier in New York sind die Möglichkeiten, die die smarte Stadtplanung im Bereich der Inklusion bereithält. Im Zentrum dieser Diskussion steht das Anliegen, Städte so zu planen, dass diese für alle Menschen zugänglich sind und zwar unabhängig von Alter und Fähigkeiten.

„Neueste Technik bietet uns eine Reihe von Chancen, wie wir es gerade auch Menschen mit Behinderung ermöglichen können, sich sorgenfrei durch den urbanen Raum zu bewegen. Das schließt nicht nur den Personentransport von A nach B, sondern zum Beispiel auch neuartige Leitsysteme mit ein. Mit Technik lässt sich folgerichtig eine ganz neue Ebene der Barrierefreiheit erreichen. Diese neuen Möglichkeiten müssen wir natürlich schon von Beginn an in die Stadtplanung mit einfließen lassen, um so echte Teilhabe in allen Bereichen der Gesellschaft sicherzustellen.“, erklärt Rosa Höller-Radtke, Ratsfrau der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Aachen.

Ein ganz anderer, aber ebenso essenzieller Bestandteil von Teilhabe betrifft das Wahlrecht. Schon lange setzt sich Ulla Schmidt, Bundestagsabgeordnete der SPD für Aachen und Vorsitzende der Lebenshilfe e.V., dafür ein, dass Menschen mit Behinderungen wählen dürfen: „Zur vollen und gleichberechtigten Teilhabe gehört auch, Teil unserer Demokratie mit allen Rechten und Pflichten zu sein. Es ist ein Skandal, dass immer noch etwa 80.000 Menschen in Deutschland nicht wählen dürfen, weil sie in allen Angelegenheiten eine Betreuung haben.“

„Es wäre ein gutes Zeichen, wenn wir bis zur Europawahl den Wahlrechtsausschluss von den vielen tausend Menschen mit Behinderungen in Deutschland abschaffen würden und damit zeigen, dass auch sie selbstverständlich zu unserer Demokratie dazugehören. Dass wir das schaffen, dafür werde ich alle Hebel in Bewegung setzen.“, so Ulla Schmidt weiter in Bezug auf die im Mai 2019 anstehende Europawahl.