Winterdienst durch Sportvereine sorgt für Unruhe vor dem ersten Schneefall

Bei den Aachener Sportvereinen herrscht Unruhe und Verunsicherung. Anfang November versandte das Sportamt eine E-Mail mit der Ankündigung, dass die Sportvereine rückwirkend ab 01. November den Winterdienst an städtischen Turn- und Sporthallen nach 16:00 Uhr und an Wochenenden übernehmen sollen. Eine Absprache oder vorherige Beratung mit den Vereinen oder dem Sportausschuss hat bisher nicht stattgefunden, obwohl der Vorschlag intern bereits im letzten Winter gefasst worden war. Bislang wurde der Winterdienst i.d.R. durch die Hausmeister der Stadt erledigt.

Für besondere Verärgerung sorgte die abschließende Aufforderung des Sportamtes, dass die Vereine bei Nichtübernahme des Winterdienstes die Sportnutzung einstellen könnten.

Die sportpolitischen Sprecher der Koalition reagieren mit Befremden auf die Ankündigung, zu der es unverändert keine Information für die Ratsfraktionen gibt. So weist Uschi Brammertz, sportpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, auf die ehrenamtliche Organisation der Vereine hin:

„Unsere Sportvereine leisten ihre Arbeit mit viel Herzblut und Engagement. Es ist vollkommen unklar, wie die ehrenamtlich Tätigen neben der Betreuung der Kinder- und Jugendlichen beim Sport auch noch den Schulhof schneefrei halten sollen.“

Florian Orthen, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, warnt vor den Folgen einer neuen Regelung:

„Gerade in den Wintermonaten ist der Hallensport von großer Bedeutung, eine Übertragung des Winterdienstes auf unsere Vereine könnte an vielen Stellen zu Trainings- und Wettbewerbsausfällen führen. Ich befürchte außerdem eine verständliche Frustration bei den Verantwortlichen und Nutzern. Dem müssen wir entschieden entgegen treten und die Vereine fördern und unterstützen.“

Die Ratsmehrheit wird im Gespräch mit den zuständigen Stellen der Verwaltung versuchen, eine Regelung im Sinne des Erhalts des Sportangebotes durch die Vereine zu finden.